Als Substantiv (Mehrzahl: die Substantive) bezeichnet man ein Hauptwort. Dieses schreibt man grundsätzlich groß. Substantive gliedern sich in konkrete (bezeichnen Lebewesen und Gegenstände, z.B.: der Käfer, das Handtuch) und abstrakte Substantive (bezeichnen Gedanken und Gefühle, z.B.: die Trauer, der Wahnsinn) und sowie Eigennamen (nomen proprium/nomina propria: Namen, Wochentage, Monate, Jahreszeiten, Orte, Städte, Länder, Marken usf., z.B.: Thomas, Montag, der Flieder, die Bibel).
Sein nahezu ständiger Begleiter ist der Artikel. Er kennzeichnet das grammatikalische Geschlecht (das Genus) des Hauptwortes und muss mitgelernt werden, weil das Geschlecht keinen einheitlichen Regeln unterliegt. Es lassen sich zwei Arten von Artikeln unterscheiden: bestimmte (der, die, das) und unbestimmte (ein, eine, eines) Artikel.
Das grammatikalische Geschlecht eines Substantives kann maskulin (männlich: der Vogel), feminin (weiblich: die Blume) oder neutral (sächlich: das Auto) sein. Grundsätzlich muss man das Geschlecht eines Substantivs lernen, es gibt aber Tipps:
ü Regel 1: Das natürliche Geschlecht
der Vater, der Sohn, die Mutter, der Bruder, die Tochter, die Schwester, die Kuh, der Stier, die Henne, der Hahn, etc...
ü Regel 2: Berufe sind maskulin: DER Lehrer, DER Kellner, DER Polizist, DER Arzt, DER Koch, DER Fahrer, DER Frisör,...Berufe bei Frauen: Substantive + „-in“: DIE Lehrerin, DIE Kellnerin, DIE Polizistin, DIE Ärztin, DIE Köchin, DIE Fahrerin, DIE Frisörin,...
ü Regel 3: Ländernamen
Die meisten Ländernamen haben keinen Artikel, außer: Maskulinum: Der Libanon, der Irak, der Iran, der Sudan, der Jemen; Femininum: Die Schweiz, die (Ant-)Arktis und alle Länder auf „–ei“ (die
Türkei).
ACHTUNG! Die Niederlande und die USA gibt es nur im Plural!
ü Regel 4: Fremdwörter
Viele Substantive stammen aus dem Lateinischen oder einer anderen Sprache. Signifikant sind die Endungen, die einem Artikel zuzuordnen sind:
Maskulin sind folgende Substantive:
Jahreszeiten: der Frühling, der Sommer, der Herbst, der Winter
Monate: der Januar, der Februar, der März, etc...
Wochentage: der Montag, der Dienstag, der Mittwoch, etc...
Himmelsrichtungen: der Norden, der Osten, der Süden, der Westen
Niederschläge und Winde: der Regen, der Schnee , der Tau, der Sturm, etc...
Automarken: der Ford, der Audi, der BMW, der Mercedes, der Ferrari etc…
Berge: der Großglockner, der Mount Everest, der Ätna
Substantive mit folgenden Endungen:
-ich: der Teppich, Kranich, etc..
-ig: König, Essig, Honig, etc...
-ling: Zwilling, Schmetterling, etc...
-ant: Informant, Musikant, etc…
-är: Aktionär, Militär, etc…
-eur/ör: Ingenieur, Friseur, etc…
-ent: Interessent, Student, etc...
-iker: Zyniker, Chemiker, etc...
-ismus: Realismus, Egoismus, etc...
-ist: Idealist, Jurist, etc...
-or: Motor, Autor, etc...
Feminin sind:
Bäume: die Ulme, die Buche, die Eiche, etc...
Blumen: die Rose, die Tulpe, die Narzisse etc…
Zahlen: die Eins, die Zwei, die Drei, etc...
Substantive mit folgenden Endungen:
-ei: die Bücherei, Fleischerei, etc...
-in: die Köchin, Lehrerin, etc...
-heit: Einheit, Faulheit, etc...
-keit: Unabhängigkeit, etc...
-schaft: Bruderschaft, etc...
-ung: Achtung, Bildung, etc...
-ade: Marmelade, Fassade, etc...
-age: Garage, Etage, etc…
-aille: Medaille, Emaille, etc…
-aise/ -äse: Majonäse, etc…
-anz: Toleranz, Akzeptanz, etc…
-elle: Bagatelle, Frikadelle, etc…
-ette: Etikette, Pinzette, etc…
-euse/ -öse: Frisöse, etc…
-ie: Prärie, Kastanie, etc…
-enz: Präsenz, Frequenz, etc...
-ik: Optik, Politik, etc...
-ille: Kamille, Pastille, etc..
-ine: Maschine, Turbine, etc...
-ion: Rebellion, Station, etc...
-isse: Hornisse, Prämisse, etc...
-(i)tät: Solidarität, Qualität, etc...
-itis: Rhinitis, Bronchitis, etc…
-ive: Initiative, Exekutive, etc…
-sis: Sepsis, Skepsis, Basis, etc…
-ur: Natur, Fraktur, Tortur, etc..
Neutrum sind folgende Substantive:
Verkleinerungsformen auf „–chen“ und „–lein“: das Mädchen, das Männlein, etc...
Metalle: das Eisen, das Gold, das Erz, das Silber, etc…
Fast alle chemischen Elemente und Medikamente: das Selen, das Aspirin, etc...
Hotels, Kinos, Cafes: das Sacher, das Imperial, das Cineplex, etc...
Substantive mit folgenden Endungen:
-tel: das Drittel, Viertel, Fünftel,
etc...
-ett: das Bankett, Stilett, etc…
-in: Koffein, Nikotin, etc…
-ing (ENGL.!): Looping, Shopping, etc…
-(i)um: Datum, Faktum, Stadium, etc..
-ma: Klima, Phlegma, Plasma, etc..
Darüber hinaus unterscheidet man zwischen Singular (Einzahl) und Plural (Mehrzahl). Die Endung eines Substantives im Plural ist ebenso uneinheitlich geregelt und muss daher ebenfalls mitgelernt werden, da unterschiedliche Pluraltypen existieren.
Substantive werden dekliniert, das heißt sie werden nach ihrem Geschlecht, ihrer Zahl und ihrem Fall je nach ihrer Position in einem Satz abgewandelt. So können sie in vier Fällen (Kasus) stehen, welche im einzelnen Nominativ (1. Fall: wer oder was?), Genitiv (2. Fall: wessen?), Dativ (3. Fall: wem?) oder Akkusativ (4. Fall: wen oder was?) genannt werden.
Manche männliche Hauptwörter enden im Genitiv, Dativ und Akkusativ auf „-en“ und folgen der sogenannten n-Deklination (z.B. Hase: der Hase, des Hasen, dem Hasen, den Hasen) Diese Deklination wird auch schwache Deklination genannt. Beispiele für eine starke Deklination im Singular finden Sie in der nachstehenden Tabelle.
Beispiele für starke Deklinationen:
|
maskulin Singular
|
maskulin Plural |
feminin Singular |
feminin Plural |
neutral Singular |
neutral Plural |
Nominativ |
der Hund |
die Hunde |
die Frau |
die Frauen |
das Lied |
die Lieder |
Genitiv |
des Hundes |
der Hunde |
der Frau |
der Frauen |
des Liedes |
der Lieder |
Dativ |
dem Hund |
den Hunden |
der Frau |
den Frauen |
dem Lied |
den Liedern |
Akkusativ |
den Hund |
die Hunde |
die Frau |
die Frauen |
das Lied |
die Lieder |
Beispiele für Arten von Substantiven:
konkret |
abstrakt |
Eigenname |
das Regal |
das Wissen |
das Budweiser |
der Tisch |
der Glaube |
der Juli |
die Badewanne |
die Hoffnung |
die Cola (auch: das Cola) |
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Quelle: Herbert Paukert/Susanne Holböck: DEUGRA. 5. Auflage.