Die Epik

 

Die Epik wird auch erzählende Literatur genannt und gehört neben der Dramatik und der Lyrik zu den drei Großformen der Literatur. Diese Trias wurde von Johann Wolfgang von Goethe postuliert. Sie umfasst erzählende Literatur in Vers- oder Prosaform.

 

Die Epik ist - im Gegensatz zur Dramatik - nicht durch Grenzen von Zeit und Raum eingeengt. Eine Geschichte kann daher Zeit dehnend, Zeit raffend oder Zeit deckend sein. 

 

 

Epos vs. Roman 

Die beiden Großformen der Epik sind das Epos und der Roman. 

 

Der Begriff "Epos" stammt aus dem Griechischen, bedeutet 'Wort, Redensart, Lied, Gedicht oder Vers' und zählt zur Gattung der erzählenden Versgedichte. Es muss zwischen drei Arten des mittelalterlichen Epos unterschieden werden. das Heldenepos (auch Nationalsepos, z.B. Das Nibelungenlied), christliches Leseepos (z.B. Heliand) und das höfische Epos. Dieses muss wiederum vorhöfisches, höfisches und Legendenepos untergliedert werden. Zur Gattung des höfisches Epos zählen die Artusromane

 

Der Roman entstand im 17. Jahrhundert. Aber erst gegen Mitte des 18. Jahrhunderts konnte sich der anspruchsvolle Roman entwickeln. Die Romandefinition selbst wurde im Verlauf der Geschichte zum eigenen Diskussionsfeld. Diese Diskussion endete damit, dass sich der Roman vom abenteuerlichen Genre zu einem bedeutsamen Vertreter einer der wichtigsten literarischen Gattungen entwickelte. Schiller meinte einst: "Der Romanschreiber ist der Halbbruder des Dichters. Der Dichter dient der Muse und der Romanschreiber den Menschen auf Erden.! In Verbindung mit dem Roman wird oft die Erzählperspektive gebracht, wobei hier vier Arten, die von Stanzel postuliert wurden, zu unterscheiden sind: 

 

a) Ich-Erzähler

b) Personalerzähler (= der Erzähler weiß gleich viel oder weniger wie die Lesenden), 

c) auktorialer Erzähler (= der allwissende Erzähler)

d) neutraler Erzähler (z.B. in Dokumentationen, auch überwiegend in Das Nibelungenlied)

 

Kurzformen der Epik 

Es gibt auch Kurzformen der Epik: Novelle, Erzählung, Kurzgeschichte, Anekdote oder Fabel sowie Märchen, Sagen und Legenden, aber auch Glossen, Tagebuch, Annalen, Chroniken und Memoiren.