Unter dem Begriff "Verb" versteht man eine Wortart, die eine Tätigkeit, einen Vorgang oder einen Zustand beschreibt. So wird das Verb zu Deutsch oft als Tunwort, Tätigkeitswort oder Zeitwort verstanden und sie können konjugiert (= abgewandelt) werden. Sie sind das Herzstück eines jeden Satzes.
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen einem finiten Verb und einem infiniten Verb.
Durch das finite Verb (z.B. er geht) kann man Person, Numerus, Tempus, Modus und das Genus verbi ablesen:
Beispiele:
er geht:
3. P., Sg., Präsens, Ind., Aktiv
ich habe gekocht:
1. P., Sg., Perfekt, Ind., Aktiv
Daraus leitet sich Folgendes ab:
Person: ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie
Numerus: Singular oder Plural
Tempus: Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur 1 oder Futur 2
Modus: Indikativ, Imperativ oder Konjunktiv
Genus verbi: Aktiv oder Passiv
Das infinite Verb (z.B.: kommend, gegangen, kochen) sind der Infinitiv und die beiden Mittelwörter, also Partizip Präsens und Partizip Perfekt. Von ihnen kann man nichts ablesen.
Außerdem unterscheidet man zwischen intransitiven und transitiven Verben. Transitiv sind jene Verben, die ein Akkusativobjekt brauchen: z.B. lieben: Ich liebe dich.
Des Weiteren gibt es trennbare und nicht trennbare Verben:
Untrennbare Verben enthalten Präfixe (= Vorsilben), die keine allgemein verständliche Aussage haben: ent-, ge-, ver-, zer-... Trennbare Verben hingegen enthalten Verbzusätze, meist Vorwörter, die eine allgemein verständliche Aussage haben: ab-, an-, auf-, aus-, bei-, her,- ein-, nach-, los-, hin-, wieder-, zu-, zurück-, vor-, weg-.
In der Gegenwart, aber auch in der Mitvergangenheit wird dieser Zusatz vom Zeitwort abgetrennt.
Beispiel: aufhören
Endlich hörte er auf, mit dem Handy zu spielen.
In der Vergangenheit, aber auch in der Vorvergangenheit verbindet sich dieser Zusatz mit dem Mittelwort der Vergangenheit:
Beispiel: aufhören
Endlich hatte er aufgehört, mit dem Handy zu spielen.
Darüber hinaus gibt es noch verschiedene Zeiten, in welche man das finite Verb setzen kann:
Diese sechs Zeiten können sowohl im Indikativ als auch im Konjunktiv I oder Konjunktiv II, aber auch aktiv oder passiv gebildet werden.
Abschließend sei noch erwähnt, dass man zwischen Voll-, Hilfs- und Modalverben unterscheidet:
Hilfsverben: haben, sein und werden
Modalverben: müssen, können, wollen, sollen, dürfen und mögen
Vollverben: alle anderen: z.B.: lachen, lieben, singen, tanzen, essen.