1 Subjunktionalsätze
Subjunktionalsätze werden immer durch eine Subjunktion (Bindewort) eingeleitet. Abhängig von der jeweiligen Subjunktion ergibt sich auch die Funktion bzw. der Typ des jeweiligen Nebensatzes.
2 Relativsätze
Relativsätze geben zu einem Nomen des Hauptsatzes Zusatzinformationen.
Sie werden eingeleitet durch das Relativpronomen und können entweder nach dem Hauptsatz stehen (Komma vor dem Relativpronomen) oder in den Hauptsatz eingeschoben sein (Komma vor und nach dem Relativsatz)
der, die, das
Das alte Haus, das neulich ausgebrannt ist, wird abgerissen.
welcher, welche, welches
Ihr gehört das alte Haus, welches neulich ausgebrannt ist.
Mit Hilfe des Relativpronomens „welche“ kann man auch die Probe durchführen, ob die Konjunktion „das“ (Relativpronomen) oder „dass“ (allgemeine Nebensatzkonjunktion) zu verwenden ist.
3 Indirekte Fragesätze
In indirekten Fragesätzen werden Inhalte der direkten Rede wiedergegeben. Hier enthält also der Nebensatz den gesamten Inhalt, wohingegen der Hauptsatz nur die Umstände der direkten Rede umreißt (Gestern hat Elisabeth gefragt, ...).
Eingeleitet werden die indirekten Fragesätze entweder durch das Interrogativpronomen (Fragewort) der ursprünglichen Frage oder die Konjunktion „ob“, wenn es sich um eine Satzfrage (Ja/Nein-Frage) handelt.
Der Lehrer kann beim besten Willen nicht herausfinden, wer von wem abgeschrieben hat.
Meine Frau fragt mich ständig, welches Kleid sie anziehen soll.
4 Uneingeleitete Nebensätze
Ein uneingeleiteter Nebensatz kann nicht an jeden Hauptsatz angefügt werden. Es hängt vom Verb (Prädikat) des Hauptsatzes ab, ob es möglich oder üblich ist, einen uneingeleiteten Nebensatz anzufügen. Gewisse Verben können mit einem uneingeleiteten Nebensatz stehen, andere nicht. So kann zum Beispiel ein uneingeleiteter Nebensatz angefügt werden, wenn der Hauptsatz ein Verb (Prädikat) des Sagens oder des Denkens enthält:
Der Angeklagte behauptet, er sei nicht am Tatort gewesen.
Er dachte, wir hätten ihn vergessen.
Uneingeleitete Nebensätze stehen nicht nur nach Verben des Sagens und Denkens, sondern zum Beispiel auch nach einigen Verben des Hoffens, des Wünschens, des Wahrnehmens:
Ich hoffe, ich habe dir damit geholfen.
Ich wünschte, ich hätte ihn nie getroffen.
Er hatte den Eindruck, alles sei in Ordnung.
Quelle: Herbert Paukert/Susanne Holböck: DEUGRA. 5. Auflage.